Im Januar 2017 habe ich die Zertifizierung zum Requirements Engineer, die IREB® Certified Professional for Requirements Engineering (CPRE), im Foundation Level, erlangt.
Das Requirements Engineering, im Sprachgebrauch häufig ungenau als Anforderungsmanagement bezeichnet, befasst sich mit der wichtigen Aufgabe, Anforderungen (Requirements) an Systeme, Programme und Produkte zu erheben, zu definieren, zu dokumentieren, diese abzustimmen, zu verwalten, zu managen und zu verfolgen, über den gesamten Lebenszyklus der Anforderungen hinweg.
Somit ist Anforderungsmanagement nur eine Teildisziplin des Requirements Engineerings.
Die IREB® CPRE (FL) bescheinigt mir, als Requirements Engineer folgende Kompetenzen zu besitzen:
- Grundlagenwissen im Requirements Engineering
- Scope, Kontext und Schnittstellen von Anforderungen zu beherrschen
- Anforderungsarten und deren Beschreibung zu kennen
- Anforderungen gestalten zu können
- Anforderungen dokumentieren zu können
- Anforderungen verwalten zu können
Basierend auf dem Standard IEEE Std 610.12-1990 handelt es sich bei einer Anforderung um:
- Eine Bedingung oder Fähigkeit, die von einem Benutzer (Person (Stakeholder) oder System (IT)) zur Lösung eines Problems oder zur Erreichung eines Ziels benötigt wird.
- Eine Bedingung oder Fähigkeit, die ein System oder Teilsystem erfüllen oder besitzen muss, um einen Vertrag, eine Norm, eine Spezifikation oder andere,
formell vorgegebene Rahmenbedingungen zu erfüllen. - Dokumentierte Form von Punkt 1. oder 2.
Grundsätzlich unterscheidet man folgende Arten von Anforderungen:
- Funktionale Anforderungen (Functional Requirements)
- Qualitätsanforderungen (Non-Functional Requirements)
- Randbedingungen (Constrains)
Das Requirements Engineering dient der Spezifikation und dem Management von Anforderungen und hat die Ziele, alle relevanten Anforderungen zu kennen, einen Konsens zwischen allen Stakeholdern in Bezug auf die Anforderungen herzustellen und diese konform zu dokumentieren und zu managen sowie die Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholer zu identifizieren, zu kennen und optimal zu berücksichtigen, um so zu gewährleisten, dass die folgende Entwicklung auf Basis der Anforderungen den WÜnschen und Bedürfnissen der Stakeholder entspricht.
Fehlerfreie, vollständige und konsistente Anforderungen sind die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung sowohl mit Blick auf Zeit, Budget als auch Qualität.
Ungenaue Anforderungen und sonstige Fehler im Requirements Engineering haben zur Folge, dass das erstellte Endprodukt nicht den Erwartungen entspricht und solche Fehler verursachen nach der Entwicklung in der späteren Beseitigung einen ca. 100-fach höheren Aufwand.
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